Hochsensibilität

Nein, keine Angst, ich versuche mir keine weitere Diagnose überzustülpen. Und doch stolpere ich immer mal wieder über das Thema „Hochsensibilität“, in dem ich mich zu Teilen seit meiner frühen Jugend wiederfinde. Dauermüde und dauererschöpft, sich überfordert von den Sinneseindrücken um einen herum fühlen und überrollt durch die einen umgebenden Energien, Linderung einzig im Rückzug findend. Und sich dabei als nicht richtig dabei empfinden – natürlich nicht, wenn man sich selbst ständig mit anderen vergleicht oder mit diesen verglichen wird.

Etwas genauer geht Laura Malina Seiler in ihrer Podcastfolge auf das Thema „Hochsensibilität“ ein. Irgendwann im vergangenen Jahr habe ich begonnen den Podcast „happy, holy & confident“ zu hören, weil ich inspirierend finde, was Laura Malina Seiler mitzuteilen hat. Ich höre manchmal jeden Tag eine Folge, manchmal aber auch nur eine in der Woche. Es ist der positive Input, den ich mir auf diese Weise hole und der dafür sorgt, dass ich mir so manche wichtige Denkweise zurück ins Gedächtnis rufe. Wertvolle Inseln der Selbstfürsorge, manchmal aber auch einfach nur interessante Infos und Interviews mit Menschen, denen ich zuhören mag:

https://open.spotify.com/episode/4Dx8S1Fxmnbng4nJq0oun0?si=z4PgNhmKS8uraoZawxrsZA

Ich will mich nicht als hochsensibel bezeichnen, aber als empfindlich, empfindsam und zeitweise auch hyperempfindlich. Also im Prinzip doch ganz ähnlich dem, was Laura schildert und doch potenziert durch einen mehr als überaktiven Geist, der nicht nur von den Sinneseindrücken überrollt wird und versucht sich zu zerstören, wenn man ihn sich selbst überlässt, sondern dessen Filter auch von verändertem Denken außer Kraft gesetzt wird.

Beängstigend, wenn man plötzlich allen Menschen gleichzeitig zuzuhören scheint und sich nicht auf den Menschen fokussieren kann, der sich gerade mit einem unterhält. Und man an dem zweifelt, was man hört, weil es die Gedanken anderer Menschen zu sein scheinen. Wenn man die Stimmungen und Energien der Menschen um sich herum wie ein Schwamm aufzusaugen und zu verinnerlichen scheint, ohne es auch nur ansatzweise ertragen zu können. Eigenartig Dinge zu riechen, die niemand anders sonst wahrnimmt, obwohl sie doch so real scheinen. Und – die Krönung von alledem – Dinge zu sehen, die es definitiv nicht gibt.

Hilfreich, dass es gegen manche Wahrnehmungen und Verirrungen des Denkens Tabletten gibt. Hilfreich ist es aber auch, wenn man sich außerdem bewusst gemacht hat, dass die eigene Empfindlichkeit auch in engem Zusammenhang mit der eigenen Befindlichkeit steht und sich diese mit der nötigen Selbstfürsorge verbessern lässt.